Vor 75 Jahren wurde Auschwitz befreit. Wir müssen feststellen, dass inzwischen Bezweiflung und Relativierung des Holocaust im öffentlichen Diskurs immer mehr Raum greift. Umso höher schätzen wir die Bedeutung von Gedenkstätten ein, als Lernorte aber auch als Zeugnisse des historischen Geschehens. Unsere Haltung zum Umgang mit Gedenkstätten als authentische Orte spiegelt das Interview von AW Faust In der aktuellen Ausgabe des MuseumsJournals „Das Vergangene in der Gegenwart“. Eine Publikation der Berliner Museen.
Zum Beispiel Bergen-Belsen. Der Wettbewerb zur Gedenkstätte Bergen-Belsen war der erste, den das Büro sinai für sich entscheiden konnte. Heute hören wir vom Geschäftsführer der Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten Dr. Jens-Christian Wagner im Gespräch mit der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ von der zunehmende Zahl jugendlicher Besucher, die die Mitarbeiter mit zweifelnden oder provokanten Fragen konfrontieren. Es sei schon vorgekommen, dass Jugendliche die Zahlen der NS-Opfer in Zweifel zogen, Gründe dafür sieht er im entsprechenden Einfluss von Lehrern oder anderen Erwachsenen.
Wir teilen seine Auffassung, dass ein konkreter Gegenwartsbezug zum Teil einer lebendigen Gedenkstättenarbeit werden muss. Und zwar gerade an den Orten, die den NS-Terror bezeugen.