Anerkennung
Erinnern, erkunden, informieren im Alltagsort
Beschreibung
An Orten, die für Ereignisgeschichte, vor allem für Terror und Unmenschlichkeit stehen, sollte die Arbeit der GestalterInnen nicht allein durch das „Schielen nach der Aufmerksamkeit der Besucher“ bestimmt werden. Eventisierung erscheint bei „normalen“ Museen als legitim. An einem Ort der Dokumentation und der Aufklärung von Verbrechen erscheint dieser Ansatz fraglich. Sicherlich ist das Empfinden des Schreckens für die Aneignung der Geschichte wichtig, es scheint allerdings einen starken Widerspruch zwischen Monument und Dokument zu geben. An Orten wie dem „Lieux Mémoire“ Neuaubing mit seinen Konversionen/Überformungen muss mit diesem Widerspruch möglichst sensibel umgegangen werden. In jedem Moment innerhalb dieses Prozesses ist darüber Bewusstsein zu schaffen, dass eine endgültige Entscheidung für das eine oder für das andere nicht möglich ist.
Das ehemalige ZwangsarbeiterInnenlager Neuaubing ist ein Ort hoher Gleichzeitigkeit. Der Raum dient HandwerkerInnen und KünstlerInnen als Wirkungsstätte, Kindern als Erfahrungs- und Erlebnisraum sowie zukünftig einem breiten Spektrum von BesucherInnen als Informations- und Erfahrungsraum. Hierzu wird der schützenswerte Naturbestand mit den in historischen Luftbildern ausgemachten Spuren in Dialog gebracht. Wenige Interventionen schaffen neue Handlungs- und Bewegungsräume und führen den Ort in ein gesamtheitliches Ordnungssystem ohne ihn zu verstellen.
Nichtoffener Wettbewerb
Landeshauptstadt München
GWG Städtische Wohnungsgesellschaft München mbH
Georg Scheel Wetzel Architekten GmbH
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