Der Ring der historischen Bundesfestung prägt die Stadtstruktur Ulms auf unverwechselbare Weise. Der neue Glacispark verbindet als vielfältiges Freiraumband die Wilhelmsburg mit der Donau über 70 Höhenmeter und drei Kilometer Länge hinweg.
Beschreibung
Das Westglacis der Bundesfestung, der größten Festungsanlage Deutschlands, wurde beim Ausbau Ulms zur autogerechten Stadt in weiten Teilen unkenntlich gemacht. Mit aufwändigen Um- und Rückbauten an der Stadtdurchfahrt der B10 gewinnt die Stadt Ulm kostbaren, unzerschnittenen Freiraum zurück. Ein neuer Blick auf das historische Glacis wird nun möglich. Es bietet sich die großartige Chance, die fragmentierten baulichen Strukturen über alle Brüche hinweg in einem grünen Parkring zusammenzuführen.
Durch seine konsistente Gestalt- und Materialsprache erhält das Parkband einen starken sinnlichen Zusammenhalt. Demgegenüber werden die komplexen Teilräume in Bezug zu Kontext und Bestand atmosphärisch vielfältig herausgearbeitet – vom „Geschichtspark“ in den erhaltenen Anlagen im Norden und den offen nutzbaren Quartiersparks am „Blaubeurer Tor“ über ökologische Experimentierräume mit der urbanen Aue an der Blau und der Schlucht im Dichterviertel bis zum neuen Platz am Ehinger Tor, von den erneuerten Ehinger Anlagen und ihrer Promenade bis hinunter zum Aussichtsspitz am Donauufer.
Erschlossen werden die Freiräume durch eine „Doppelhelix“: Die schnelle, lineare „Glacisroute“ ist verschränkt mit einem mäandernden „Flanierweg“ durch die einzelnen Parksphären. Städtebauliche Arrondierungen helfen, den neuen Kontext klar zu fassen.
Der neue Glacispark markiert für den Westen der Stadt einen großen Schritt im Hinblick auf Klimaanpassung und Biodiversität. Er steht aber auch für ein neues soziales Miteinander mit einer Vielzahl von Sport- und Spielangeboten, ruhigen Rückzugsräumen und intimen Treffpunkten bis hin zu Orten für große und kleine kulturelle Veranstaltungen, verbunden mit immer wieder spektakulären Aussichten über Stadt und Fluss.
Stadt Ulm / Koordinierungsstelle für Großprojekte KOST
Nichtoffener freiraumplanerischer Realisierungs- und Ideenwettbewerb für die Gestaltung der Daueranlagen 2023, 1. Preis
Objektplanung Freianlagen Lph 1-9
Ausstellungskonzept
2023-2030
ca. 33 Mio. €
ca. 26,5 ha
Machleidt GmbH (Städtebau - im Wettbewerb)
SHP Ingenieure (Verkehsplanung im Wettbewerb)
DKFS Architects (Machbarkeitsstudie Donauspitz)
IB Wassermüller (Wasserbau - Urbane Aue und Furt)
Steinbacher Consult (Verkehrsplanung Ehinger Tor)
EHS Beratende Ingenieure für Bauwesen GmbH (Objekt- und Tragwerksplanung)
Stephan Huber Landschaftsarchitektur, München (Bauüberwachung)
Visualisierungen: werk3.berlin